Begegnungen in der Teeküche
00:00:00: Das Schreiben ist für mich immer ein Suchen und ein Suchen nach patriarchalen Dynamiken in mir selbst, aber auch ein Suchen nach Identität und Verordnung.
00:00:08: Dieses Suchen weiß ich eine terroristische Entscheidung.
00:00:10: Sie war das Ergebnis meiner eigenen Lebensrealität.
00:00:37: zu einer neuen Folge Kleine Pause Podcast.
00:00:39: Begegnungen in der, wieso oft digitalen, die Küche.
00:00:43: Und es ist Samstagmorgen.
00:00:45: Ich freue mich voll, dass wir es jetzt geschafft haben, nachdem wir auch schon das Öfteren hin und her geschrieben haben.
00:00:51: Aber bevor ich jetzt zu viel rede, würde ich dich einmal bitten, dich selber vorzustellen.
00:00:56: Ich bin Fikri Anhaltentasch.
00:00:58: Schriftsteller und politischer Bildner und interessiere mich für Männigkeiten, Antifemismus, Geschlechtergerechtigkeit und die Konstruktion und die Konstruktion von migrantisch markierten Männigkeiten in Deutschland.
00:01:12: Das ist so das, was ich tue.
00:01:14: Ich habe jetzt im Vorfeld überlegt, weil wir haben uns ja gar nicht auf so ein Thema geeinigt.
00:01:19: Das, was so ein bisschen den Anlass gegeben hat, war, dass gerade dein zweites Buch erschienen ist.
00:01:25: Ich habe das hier vor mir liegen.
00:01:26: Zwischen uns liegt August und ich habe es auch schon ganz begeistert gelesen.
00:01:31: Ich glaube, ehrlich gesagt, dass wir über sehr, sehr viele Themen im Kontext Schule, Bildung, deiner Arbeit, deinen unterschiedlichen Arbeitsbereichen sprechen können.
00:01:42: Ich bin gespannt, was aus diesem Gespräch wird.
00:01:45: Mach es aber gerne transparent, dass das so ein bisschen der Aufhänger war, zu sagen, okay, das zweite Buch kommt jetzt raus.
00:01:51: Ich schreibe dir nochmal.
00:01:53: Und deshalb erst mal herzlichen Glückwunsch.
00:01:55: Das ist ja auch immer ein ganz spannender Prozess.
00:01:57: Vielleicht, bevor wir in das Thema Schule einsteigen.
00:02:00: Wie geht es dir gerade damit?
00:02:02: Erst mal Dankeschön für die Glückwünsche.
00:02:04: Mir geht es gut damit.
00:02:05: Ich bin durch diverse Phasen gegangen in den letzten Wochen von, genau, das Buch ist am einsten August erschienen, also auch im August.
00:02:14: Und seitdem habe ich schon Lesungen gehabt.
00:02:16: Es gab so Presse, dann gab es Phasen, wo ich dann dachte, oh nein, es besieht niemand, was passiert eigentlich.
00:02:24: Und dann verrennt man sich so ein bisschen in so eine Social-Media-Logik und versucht ganz sehr zu gucken, wer postet ist, was.
00:02:29: Und dann ist es auch so eine krasse Aufmerksamkeitsökonomie letztendlich.
00:02:34: Aber ich habe so meinen Frieden damit geschlossen, dass die Leute, die das erreichen, die würde es erreichen und die Leute, die zu den Lesungen kommen, die kommen zu den Lesungen.
00:02:43: Ich glaube, wenn ich sonst weiter so mache, dann würde ich mich verrückt machen.
00:02:46: Insofern, ich bin mir jetzt gut.
00:02:48: Ich hatte nur wirklich wunderschöne Premiere.
00:02:50: Und genau.
00:02:52: Und jetzt freue ich mich auf alles, was kommt
00:02:55: tatsächlich.
00:02:55: Voll schön.
00:02:56: Ich bin gespannt, was du dazu sagen wirst, wie vielleicht auch dein Schreiben mit der Arbeit, die du auch gerade schon genannt hast, so zusammenhängt.
00:03:06: Ich glaube, wenn man liest, dann kann man es schon rauslesen.
00:03:09: Und trotzdem sind es ja... auch unterschiedliche Bereiche.
00:03:13: Da hoffe ich, dass wir auch darauf zu sprechen kommen.
00:03:15: Ich würde aber ganz standardmäßig hier im Podcast damit einsteigen, ein bisschen über Schule anzufangen oder Bildung im weitesten Sinne.
00:03:25: benutzt auch immer ein ständig diesen Bildungsbegriff, auf wo ich auch denke, dass wir den erstmal definieren müssten.
00:03:31: Aber das ist eine andere Story, also jetzt einfach mal so im allgemeinen Verständnis, ins Gespräch zu kommen über diese Satzanfänge, mit denen ich immer einsteige, in dem Wissen, dass das erste Impulse sind und mit Sicherheit nicht allumfänglich irgendwie alle Gedanken innerhalb von so Satzanfängen geteilt werden können.
00:03:49: Hast du Lust, das zu machen?
00:03:51: Auf jeden Fall.
00:03:52: Okay, dann bräuchte ich eine erste Zahl zwischen eins und vierzig.
00:03:59: Wenn ich eine Sache im Schulsystem ändern könnte, wäre es.
00:04:04: Wäre es die Abschaffung des dreigeliedrigen Schulsystems, um mehr Chancengleichheit zu ermöglichen.
00:04:13: Ja, ich würde dafür petieren, dass wir diese Dreigeliedigkeit abschaffen und mehr auf Leben, gemeinsames längeres Lernen setzen.
00:04:22: Yes, bin so.
00:04:24: Danke.
00:04:25: Auch wenn ich selber an dem Gymnasium bin, Leute wundern sich dann ganz häufig, wenn man das als so Lehrerin am Gymnasium auch sagt, aber es ist so und ich wäre natürlich dabei.
00:04:36: Okay, eine zweite Zahl.
00:04:38: Zweiunddreißig.
00:04:40: Eine Schulgemeinschaft ist dann solidarisch wenn.
00:04:44: Wenn sie versucht, alle Personen mitzudenken.
00:04:50: Sie auch Räume für Menschenschaft, die unterschiedliche Lernbedürfnisse haben, dann, genau, sie hat alle Lernbedürfnisse im Blick.
00:04:59: Wer ist?
00:05:01: Dritte Zahl.
00:05:02: Vier.
00:05:04: Ein Satz, den ich von einer Lehrkraft nie vergessen habe ist.
00:05:11: Wow.
00:05:15: Ich schmelze auf der Bühne wie Butter.
00:05:17: Das hat mir meine Grundschullehrerin Frau Kanja erzählt.
00:05:21: Ich hab in der Grundschule mit einem guten Freund, Mauri, haben uns immer Montags zur Aufgabe gemacht, also vor uns diesen kleinen Sitzkreis gab.
00:05:32: Ne, vor der Frühstückspause.
00:05:33: Es gab ja mal Frühstückspause.
00:05:34: Und vor der Frühstückspause haben wir immer so ein Playback-Perform vor der Klasse.
00:05:41: So aktuelle Lieder.
00:05:42: Und genau, da waren wir zum ersten Mal auf der Bühne.
00:05:45: Und das war ganz ... Da hat Frau Kanja, meine Eltern, gesagt, dass ich auf der Bühne schmelzen würde wie Butter.
00:05:52: Diesen Satz kann ich dich vergessen.
00:05:54: Wie poetisch.
00:05:55: Den würde ich, glaube ich, auch nicht vergessen.
00:05:58: Wohl schön.
00:05:59: Ich bin ein bisschen auf diesen Satz anfangen gekommen, weil... Also diese Fragen habe ich hier im Anfang des Podcasts oder haben wir am Anfang des Podcasts nicht gestellt.
00:06:08: Da haben wir immer nach einer Anekdote gefragt.
00:06:11: Ganz oft sind dann so bestimmte Sätze gefallen.
00:06:14: Also ganz oft haben irgendwie Gästinnen von sich selber erzählt, ich kann mich noch voll gut daran erinnern, dass so einzelne Sätze oder, ach das müsste jetzt auch nicht einen Satz gewesen sein, aber so bestimmte Aussagen von Lehrkräften sie geprägt haben.
00:06:29: Ich fand es immer total spannend, natürlich jetzt auch aus so einer Lehrer... Perspektive, wie stark solche Sachen im Kopf hängen bleiben.
00:06:37: Ich kenne das auch von mir selber, also der Satz, der mir immer sofort in den Sinn kommt ist, also ich würde noch nicht mal sagen, dass das ein ganzer Satz war, aber mein Mathelehrer der achten Klasse, also ich hatte so in der sieben und acht oder so bei der Mathe, der war auf dem Abi Ball, wo ich dann auch war und wir standen irgendwie nebeneinander an der Bar und er sagte zu mir, Nicole, du hier und das.
00:07:01: Das ist jetzt super crazy.
00:07:03: Ja, okay, aber auch jetzt im negativen Sinne ein Satz.
00:07:07: Aber ich glaube, das ist der Satz, der mir immer in den Sinn kommt.
00:07:10: Also diese eine Aussage, wo ich so dachte, fuck you.
00:07:15: Also wach.
00:07:20: Genau.
00:07:20: Aber ich glaube, deshalb finde ich diese Frage oder diesen Satzanfang auch immer sehr spannend, weil es so sehr unterschiedliche Perspektiven und Sätze bei den Personen sein können.
00:07:30: Hast du denn gerade eigentlich noch viel mit Schule zu tun?
00:07:37: Gibt es Überschneidungspunkte?
00:07:39: Und wenn ja, welche?
00:07:41: sind das so oder ist das eher in so einem abstrakten Sinne?
00:07:45: Also, wenn ich vielleicht ein paar Sätze einführend sagen kann, also ich bin ja leider auch ein Kind, das in dem... oder ich bin dann in einem Haus aufgewachsen, in dem ich Schule und Bildungs-Aspiration immer eine richtige Rolle gespielt habe, wenn mein Vater Lehrer war.
00:08:02: Das heißt, das System Schule war mir immer auch aus einer Lehrer-Inperspektive immer sehr bewusst und ich hatte, glaube ich, ein Wissensvorsprung, was das anging.
00:08:12: Ich hatte dann auch immer sehr viel... Empathie für Lehrerinnen und ich war auch mal sehr, die Person, die sehr gern auch mit Lehrern gechillt hat.
00:08:21: Ich war so der Streber wirklich.
00:08:24: Das heißt, die gesamte Familie färterlicherseits sind auch alles Lehrerinnen bei mir in der Türkei.
00:08:28: Das heißt, Bildung hatte immer einen ganz großen Stellenwert bei uns.
00:08:32: Und ich hatte früher auch immer den großen Traum auch Lehrer zu werden.
00:08:36: Ich wollte eigentlich schon Deutsch unterrichten, finde ich eigentlich schon Deutsch, Englisch und Geschichte.
00:08:41: Das hat sich dann irgendwann zerschlagen, weil ich dann gemerkt habe, ich weiß nicht, ob ich da Lust drauf habe, diese Art von Studium zu machen.
00:08:50: Und heute bin ich an dem Punkt, wo ich sehr viel auch an Schulen und Workshops gebe.
00:08:55: Das heißt, Schule ist ein Ort, an dem ich viel bin, mit Lehrer in einem Austausch bin und selber mich natürlich auch versuche, eine gewisse Weise pädagogisch weiterzubilden, im Austausch auch mit Schule.
00:09:07: Das heißt, Ich habe in den letzten drei, vier Jahren viele Workshops und Schulen gegeben.
00:09:13: Und auch dieses Jahr werde ich noch ganz viele Workshops und Schulen geben.
00:09:17: Das hat natürlich auch viel mit dem Thema zu tun, weil das Thema Geschlechtergerichtigkeit, geschlechter Rollen, Männlichkeit eben ein Thema ist, an dem wenig geschraubt wird, beziehungsweise wenig Räume dafür gibt.
00:09:29: Aber da können wir gleich nochmal um spezifische Tuber sprechen.
00:09:31: Das heißt... Schule ist ein Ort, an dem ich gerade viel statt finde, der immer wieder auch in mir ins Gedächtnis gerufen wird, den ich auch als Ort der Aushandlung von Geschächterrollen spannend finde.
00:09:44: Und gleichzeitig kriege ich viele Anfragen einfach aus Schulen, insofern Schule ist letztendlich meine Vergangenheit, sie ist meine Gegenwart und sie ist auch gewissermaßen meine berufliche Zukunft in einer gewissen Weise.
00:09:57: Ja, total spannend.
00:09:59: Auch danke, dass du das teilst.
00:10:00: Vielleicht steigen wir tatsächlich so ein bisschen erstmal in deine Arbeit zum Thema Antifeminismus und Geschlechtergerechtigkeit und so weiter ein.
00:10:10: Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast.
00:10:11: Ich bin jetzt hier heute so total aktuell unterwegs.
00:10:14: Das ist auch nicht immer der Fall.
00:10:16: Gestern Abend kam eine Recherche raus von... Kautreporter, die sich mit dem Thema Rechtsextremismus im Bereich Schule und vor allen Dingen auch mit so Strategien von Rechts zum Unterdrucksetzen von Lehrkräften auseinander setzt und nochmal so ein bisschen darauf eingeht, warum es eigentlich ein Mythos mit das Thema Neutralität und so weiter, das will ich jetzt gar nicht alles... aufmachen.
00:10:40: Dazu gibt es genug bei mir.
00:10:42: Dazu gibt es genug im Internet.
00:10:43: Dabei kann man sich die Reportage angucken, die Recherche angucken.
00:10:47: Aber eine Sache ist mir direkt aufgefallen oder vielleicht auch aufgestoßen.
00:10:51: Und ich glaube, das passt so ein bisschen auch schon zu dem, was du gerade gesagt hast.
00:10:55: Ich finde es voll wichtig, dass die das Thema auf die große Bühne holen.
00:10:58: Ich habe mich total gefreut.
00:10:59: Ich habe auch im Vorfeld mit den via Zoom gesprochen.
00:11:01: Die haben wirklich eine riesen Recherche gemacht.
00:11:03: Und dann wurde es ja aufgearbeitet für das ZDF-Magazin Royal.
00:11:06: Das habe ich mir gestern angeguckt.
00:11:08: Es geht eine halbe Stunde.
00:11:09: ist lohnt sich wirklich.
00:11:10: Also ich war so, yes, so, finally wird das Thema besprochen und ein bisschen auch in Mainstream da durchgeholt.
00:11:16: Und Jan Bömer, Mann, ich betone das Mann, macht dann so ein Joke, dass man doch besser wieder Penis kritzeln sollte, statt Hakenkreuze.
00:11:27: Also er zieht es so ein bisschen als roten Faden als Joke durch.
00:11:31: Das muss man sich angucken, dann ist es mir klar.
00:11:33: Aber ich hatte dann direkt dieses Gefühl so, Yes, okay, der Joke funktioniert und so.
00:11:39: Aber das Thema männliches Dominanzverhalten und so, das spielt eben auch in Schule eine große Rolle.
00:11:46: Und das Thema Penisekritzen ist ein Teil davon, auch in Schule.
00:11:51: Deshalb würde ich das vielleicht mal so ein bisschen als Aufhänger nehmen.
00:11:56: Was machst du, wenn du dann in die Schulen gehst?
00:11:58: Wir sehen deine Workshops so aus und wie bist du vielleicht auch dazu gekommen, dich so explizit auch mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
00:12:07: Also ich meine, in der Antidiskriminierungsarbeit insgesamt und auch dieser Zusammenarbeit zwischen extern und Schule intern und so gibt es ja viele, viele Dinge, die man beackern kann und muss.
00:12:19: Und du hast dich ja schon so ein bisschen spezialisiert.
00:12:22: Damit meine ich jetzt nicht, dass du andere Sachen ausblende.
00:12:24: Das ist ja klar, dass du Zusammenhänge herstellst.
00:12:27: Also erst mal vielleicht zu der Frage, was passiert in den Workshops?
00:12:32: Was möchte ich einmal vorweg sagen, also ich gehe da nicht rein und erzähle einfach irgendwas vom Pferd im Sinne von, das ist alles irgendwie selbst ausgedacht.
00:12:40: Ich fuße meine didaktische, herrngehensweise und auch pedagogische Haltung.
00:12:45: aus der geschlechterreftitierten jungen Arbeit, vor allem.
00:12:48: Das heißt, da arbeite ich mit bestimmten Methoden, die sich da auch schon durchgesetzt haben bis hin zu, ich tausche mich auch viel mit jungen Arbeiterinnen aus.
00:12:59: Was könnten auch klassische Problemlagen sein?
00:13:04: Das heißt, für mich geht es im Prinzip erstmal wirklich darum, je nachdem auch welche Schuhklasse.
00:13:07: natürlich, also in der achten Klasse mache ich andere, rede ich anders als in einer Abi-Klasse zum Beispiel.
00:13:14: Aber meine Aufgabe sehe ich vor allem erstmal darin, weil ich natürlich weiß, wie aufgeladen das Thema auch sein kann, auch in so einem Klassenverbund.
00:13:23: Da geht es ja nicht direkt darum, dass ich da sage, heute über männliche Dominanten sprechen.
00:13:28: Das mache ich dann vielleicht bei Theatern oder in Unternehmen.
00:13:32: Da geht es vielleicht auch, da gibt es auch andere Problemlagen spezifisch.
00:13:35: Aber da, weil ich weiß, dass es ein Thema ist, über das viel diskutiert wird, über, dass es auch eben keinen Raum gibt, wirklich darüber zu diskutieren.
00:13:43: sich meine Rolle darin erstmal den Gesprächsraum zu öffnen.
00:13:46: Das heißt auch, auch wenn es mal wehtut, den Raum dafür zu öffnen, dass es erstmal unterschiedliche Positionen dazu gibt.
00:13:53: Es kommt aber wie gesagt auf die Klasse an.
00:13:55: Es gibt Methoden, wo ich wirklich im Hinterkopf über Männlichkeiten nachdenken möchte.
00:14:02: Ich möchte Männlichkeiten als Haken nutzen, um soüber zu sprechen, warum es ist eigentlich nicht so cool, über diese Anforderungen ständig zu performen.
00:14:11: und auch durchzusetzen für sich.
00:14:13: bis hin zu, ich lasse einfach ein paar Zitate auf die Tafel werfen und lass mal diskutieren.
00:14:18: Da geht es von Zitaten, von Handle Tate, Maximilian Krah, bis hin zu profilministischen Haltung von Sängern wie Dawn Legend.
00:14:27: Das heißt, ich versuche irgendwie mit einer klaren profilministischen Haltung in diesen Raum zu gehen, aber den Schülerinnen auch das Gefühl zu geben, dass sie zu dem Thema erst mal gehört werden.
00:14:36: Und dann können wir immer noch darüber sprechen und ich mache das nie auch in einem Getränk.
00:14:42: getrennten Räumen.
00:14:43: Das heißt, die Jungs und Mädels sind oftmals in dieser Logik immer gemeinsam.
00:14:46: Und es hat auch viel damit zu tun, dass aus meiner Erfahrung, gerade wenn wir über Geschächterrollen sprechen, oder auch zum Beispiel mit einer Sorge Narrative, wenn wir über Fußball sprechen, nutze ich immer so Fußball als Auffänger, wo fängt eigentlich Gewalt an?
00:15:01: Was sind mit einer Sorge Narrative?
00:15:03: Wie können wir die dekonstruieren?
00:15:04: Warum sollten wir uns nicht immer anfangen, über männliche Vorbilder zu sprechen, gerade im Sportkontext?
00:15:11: Das heißt, ich versuche so ein bisschen, ohne Begriffe wie Feminismus, Bändigkeit etc.
00:15:17: zu nennen, über diese Themen ins Gespräch zu kommen.
00:15:20: Da geht es eben auch um Bändigkeitsanforderungen.
00:15:22: In der achten Klasse ist es immer gespannt, mal darüber herauszufinden, wie definiert ihr eigentlich einen richtigen Mann, was sind dafür euch Parameter?
00:15:32: Und darüber, mein im Klassenverbundes Gespräch zu kommen, weil dann erstens deutlich wird, es gibt Übersteidungen.
00:15:37: Und gleichzeitig gibt es aber dann auch natürlich Gegenwehrwunden, zum Beispiel andere Jungs sagen, ja, warum findest du denjenigen, wie cool, dass die Medizin dann sagen, hey, das finden wir aber nicht cool, weil dann passiert das und das im Klassenverbund.
00:15:49: Und das Spannende, glaube ich, für mich in meiner Arbeit ist, dass ich auch angefragt werde für, lassen Sie uns doch mal über Geschlechterrollen sprechen.
00:15:58: den Raum einfach fürs Gespräch öffnen, sondern es gibt natürlich, und da kommen wir wahrscheinlich später auch nochmal zu sprechen, dass es so eine Vorstellung darüber gibt zu sagen, wir haben diese Jungs mit Migrationsgeschichte, wir haben einen großen Bedarf über der toxischen Männlichkeit zu sprechen, bitte kriegen sie doch mal in den Griff.
00:16:18: Und da ist natürlich der meine Haltung zu sagen, So gehe ich da definitiv nicht rein.
00:16:23: Weil es gibt von Olaf Jans, der auch jungen Männerarbeit in Hannover macht.
00:16:30: Ein sehr wichtigen Spruch, der sagt, so viel Parteilichkeit wie möglich und so viel Männlichkeitskritik wie nötig.
00:16:39: Und in dieser Bewegung befinde ich mich im Prinzip in den Gesprächen.
00:16:45: Das heißt, Es kann wirklich sein, die Lehrkräfte fragen an, was zu spezifisch rollen will, über auch Social Media und Tradikalisierung, über Antifeminismus.
00:16:55: Aber Antifeminismus ist da schon wieder ein Schritt zu viel dafür, wenn man das dann wirklich aufguckt.
00:17:00: Das heißt, ich arbeite dann sehr gerne auch mit Zitaten von Jordan Peterson in Nutale, was man denn kreiert, und lass die mal diskutieren und dann aber gleich wieder aufzufangen.
00:17:09: Es ist mal ein bunter Mix, je nachdem, wie die vorgesprächen mit den Lehrerinnen ablaufen, was da auch Wissensbestände sind, ob die auch Diskriminierungssensibel auch stattfinden.
00:17:18: Wie gesagt, in der Regel ist es nicht so.
00:17:22: Kommt immer drauf an, aber ich sehe mich, wie gesagt, in der Rolle als Gesprächsöffner, als Impulsgeber.
00:17:29: Und als Person, die natürlich auch eine Haltung hat und die nach außen trägt.
00:17:33: Also ich weiß natürlich auch, dass ich als Zisman dann in diesem Unabend mit Regierungsgeschichte vor dieser Klasse stehe und die Leute mich natürlich anders wahrnehmen.
00:17:41: Das mache ich mir natürlich auch zu Nutze.
00:17:43: Darum geht es ja auch ein bisschen ins Gespräch zu kommen.
00:17:47: Schon auch ein bisschen ansprächs, eins meiner Lieblingsworte sind ja auch so Spannungsfelder, so die Frage danach einmal, wie nimmt man sich oder wie nutzt man auch die eigene Position und nimmt sie aber auch kritisch wahr in dem Moment, in dem man in so einem Raum steht.
00:18:03: und in der Pädagogik ist es ja nun mal so, dass dadurch auch Spannung... entstehen kann.
00:18:08: Also manche Dinge sind nicht auflösbar.
00:18:10: Also wenn du jetzt in deiner Positionierung in diesem Raum mit unterschiedlichen Kindern sprichst, entstehen auch aufgrund von unterschiedlichen Positionierungen im Raum.
00:18:20: zu unterschiedlichen Schülerinnen unterschiedliche Spannungen.
00:18:24: Das ist logisch und Transparenz darüber ist ja immer ein so ein Weg, aber auch eine entsprechende Vorbereitung und dann so dieser Abgleich Wunsch der Lehrkräfte, Wunsch der Schule, weshalb man eingeladen wird und dem, was man denn eigentlich überhaupt machen kann.
00:18:39: Total, total.
00:18:40: Also das ist aber auch glaube ich immer spannend, weil man merkt dann erst recht, wie du schon sagst, wie der soziale Kontext ist, welche Parameter da auch in eine Rolle spielen.
00:18:49: aus was für einen weißen Blick manchmal diese Diskussion natürlich geführt werden.
00:18:55: Und gleichzeitig auch eine Vorstellung darüber herrscht, dass sie denkt, da ist auch jemand mit einer Nationalgeschichte, der sich zu den Themen äußert und auch schon anbietet.
00:19:03: Der wird ja auch schon die gleiche Denke haben und uns darin unterstützen, dieses Problem in den Griff zu bekommen.
00:19:10: Und das ist manchmal schwierig zu beobachten.
00:19:12: Und gleichzeitig, du hast natürlich mehr Erfahrung.
00:19:16: wissen die wenigsten Leute, dass es überhaupt erstmal Räume für diese Themen überhaupt gibt.
00:19:20: Und das fängt schon an, also wann werde ich angesprochen?
00:19:23: Nicht in so einem mehrwöchigen Turnus, sondern in der Projektwoche oder auf Klassenfahrt.
00:19:29: Und das sind beides, du kennst dich da besser aus, aber Räume, in denen Schüler in grundsätzlich weniger Bock haben, beziehungsweise andere Prioritäten haben für sich im Klassenverwund.
00:19:39: Und da dann reinzugreifen, ist es ein bisschen schwierig.
00:19:41: Es gibt ein Beispiel, Vielleicht hast du davon auch mal gehört für ein pädagogisches Projekt.
00:19:47: Das heißt Herzsprung in der Schweiz.
00:19:51: Mittlerweile auch ein bisschen in Deutschland, aber noch nicht so sehr.
00:19:53: Das ist ein sechswöchiger Workshop, der verpflichtend in zwei Kantonen in der Schweiz angeboten wird, wo es um Beziehungsarbeit geht.
00:20:01: Also da wird viel über Konsens gesprochen, Beziehung, Liebe.
00:20:04: Und in zwei Kantonen ist das Verpflichtend.
00:20:06: Das heißt, die müssen in sechs Wochen und jede Woche zwei Stunden quasi an diesem Workshop teilnehmen.
00:20:11: Und da geht es gar nicht um Männlichkeit, da geht es nicht um Antifilm.
00:20:14: Da geht es wirklich um Wie gestalten unsere Liebesbeziehungen mit vor zehn, fünf, zehn, sechs, zehn Jahren.
00:20:18: Das ist total wichtig.
00:20:20: Das würde ich mit auch in Deutschland wünschen, dass es mal da so einen Zugang dazu gäbe.
00:20:25: Und wir hatten ja auch, also wird ja viel auch über Adolescence gesprochen, diese Netflix-Serie, wo ein junger Mann, ein Junge im Prinzip, radik, durchradik... durch Radikalisierung auf Social Media unter anderem, seine Mitschillerin tötet.
00:20:41: Und das da zum Beispiel in den UK ab dem Jahr zwanzigundzwanzig verpflichtende Workshops geben soll.
00:20:46: Diese Art der politischen Dringlichkeit und Notwendigkeit vermisse ich natürlich in Deutschland.
00:20:50: Und dann sind wir natürlich gleich wieder in einer bildungspolitischen Frage darüber.
00:20:54: Aber die Leute denken, das ist eine bildungspolitische Sache.
00:20:56: Eigentlich ist es mehr eine eine demokratie Frage, wenn wir uns das beschäftigen.
00:21:01: Insofern merke ich, ich habe mein Wissen um unterschiedliche Schulsysteme, Schulen, Bundesländer, welche Art von Problemlagen im Kontext von Männlichkeit.
00:21:15: Da spielt eine Rolle, was du gesagt hast mit dieser rechten Vereinahmung an Schulen.
00:21:22: Die wenigsten sprechen natürlich auch über diese... Dieses Spannungsfeld, ich finde das Wort auch schön, Spannungsfeld von Männigkeit und Rechtsextremismus und Verheißung, die Rechtsextremismus auch für Männer im Prinzip auch bietet, gerade dort wo zum Beispiel strukturschwache Regionen sind, insofern das ist ja auch nicht nur in Ostdeutschland so, das ist ja auch in Westdeutschland so, in zum Beispiel im Ruhrbord, also da bräuchte es glaube ich deutlich mehr Erweiterung von Wissensbeständen und Sensibilisierung.
00:21:49: Ja, ich finde, das ist auch wieder, ich will jetzt auch nicht zu oft den Begriff Spannend oder Spannung bemühen, aber es ist einfach so in der pädagogischen Arbeit, anders der Gedanke, der mir gerade dazu... auch noch gekommen ist, ist, dass diese Themen oft in so eine, ich sage das jetzt ein bisschen dispektierlich, weil ich das wahrscheinlich einfach nicht besser formuliert bekommen, aber es wird in so eine Erziehungsecke geschoben.
00:22:14: Also vor allen Dingen im Gymnasium ist es sehr oft so, habe ich das Gefühl, dass die Schule, und das kenne ich auch von Gesprächen in der eigenen Schule, sich dann so ein bisschen davon frei machen will und auch Lehrkräfte sagen, wir können uns nicht um alles kümmern und manche Sachen sind eben auch Erziehungssache.
00:22:28: Und auf der einen Seite stimmt das ja, Also man muss schon auch überlegen, was ist Auftrag der Schule und was ist Rolle der Schule und so weiter.
00:22:36: Und auf der anderen Seite finde ich aber diese Argumentation auch total spannend, weil wenn man sich mit den Themen auseinandersetzt und auch wissenschaftlich auseinandersetzt, dann beispielsweise Verbindungen erkennt, die du ja gerade auch schon angesprochen hast.
00:22:50: Also wir hängen Dinge auch mit einer wehrhaften Demokratie letztlich zusammen, was ja wiederum ganz klar Auftrag der Schule sein müsste.
00:22:59: ergibt sich daraus, dass die Rechnung so einfach nicht aufgeht, das so zu trennen.
00:23:04: Und das ist das, was sehr häufig im Schulsystem an diesen Themen passiert.
00:23:08: Dass dann gesagt wird, naja, aber das ist ja jetzt kein, also so nach der Motto, das ist ja jetzt kein Bildungsinhalt.
00:23:14: Also das ist ja nicht das Gleiche, wie jetzt irgendwie Formeln in Physik lernen oder so.
00:23:20: Und das ist eben bei politischen und gesellschaftlichen Themen auch ein bisschen Komplizierter, das verstehe ich auch, dass es komplizierter ist.
00:23:28: und gleichzeitig fehlt mir da manchmal so die Anerkennung dieser Themen.
00:23:33: Ich weiß nicht, ob du das auch begegnet oder ob du das auch ja manchmal so erkennst.
00:23:37: Das ist da manchmal so ein wo gehört das jetzt eigentlich hin?
00:23:40: und dann gibt es hier mal einen Workshop.
00:23:43: Definitiv.
00:23:43: Ich glaube, das ist total wichtig.
00:23:45: Ich meine natürlich, ich hatte eben gesagt, ich tendiere manchmal auch dann reflexartig dazu zu sagen, ich weiß, wie viele Lehrerinnen irgendwie zu tun haben und was mit wie viel Erwartungshaltung sie auch kontrolliert sind.
00:23:55: Man nimmt dann Lehrerinnen auch immer wieder in Schutz und gleichzeitig, wie du schon sagst, die Leute vergessen dann auch, es gibt ja auch... Eltern wären in Beziehungen, wie werden die eigentlich gestaltet?
00:24:07: Wer nimmt da eigentlich Teil?
00:24:09: Welche Form der Reproduktion von Machtverhältnissen findet da auch eigentlich statt?
00:24:15: Was ich, was mir zum Beispiel immer wieder begegnet jetzt im Spezifischen ist, es braucht halt eine ganz spezifische Schulleitung, die das gut findet, die da irgendwie damit sagt, das können wir irgendwie machen.
00:24:26: Ich habe in Berlin an einer Schule in Schöneberg mein Einwachstoff gegeben, wo der Schulleiter, genau auch Migrationsgeschichte hatte, der Lehrer, der mich angefragt hatte, war nur twarzer Lehrer.
00:24:38: Und dann bin ich natürlich ganz anders in diesen Raum gegangen, so.
00:24:41: Und das ist, beziehungsweise da gab es eben diese Umkehrung, da ging es nicht darum, also natürlich, als Lehrer müssen sie natürlich auch benennen, was gewisse Dynamiken im Klass der Raum auch beeinflusst.
00:24:51: Das kann man ja benennen, aber ohne das System zu reproduzieren oder orientalisende Bilder zu wählen.
00:24:57: Aber ich finde, dieses, dieses Moment von Und da kennst du dich besser aus, das ist, glaube ich, nur so mein naivar Blick darauf.
00:25:03: Aber die Leute erwarten so viel von Schule, wobei die Schule in einem bildungspolitischen und auch politischen Kontext eingebettet ist, der erstens angeriffen wird, zweitens unglaublich träge ist.
00:25:15: Dann haben wir ein Bildungsföderalismus, wo Leute dann sagen, ja, in Deutschland muss alles das passieren.
00:25:18: Es gibt unterschiedliche... Bundesländer, in denen unterschiedlich Bildungspolitik gemacht wird.
00:25:24: So in Berlin lernen die Leute ein bisschen länger zusammen zum Beispiel.
00:25:27: Dann gibt es Bundesländer wie in Baden-Württemberg und Bayern, wo die Sozialtrennung auch noch mal stärker ist zum Beispiel.
00:25:32: Aber da gibt es anders investiert.
00:25:34: Da gibt es auch andere Ideen über, wie wir Schule eigentlich als Ort begreifen.
00:25:38: Und sobald diese Komplexität nicht aufgehoben ist, können wir nicht ganz Zeit so einfache Lösungsvorschläge über die Schule formulieren oder für die Schule formulieren.
00:25:50: Das heißt, ich hatte mal, ich weiß nicht von wem das war, aber ich hatte diesen Gedanken ganz grundsätzlich spannend, mal zu denken, warum könnten wir, wenn die Leute folgen, dann zum Beispiel, dass wir so wirtschaftliche Kompetenzen, Steuern machen, so Hands-on Stuff in der Schule auch Raum findet, was ich total wichtig finde.
00:26:08: Und gleichzeitig, warum gibt es keinen Fach, Geschlechtergerechtigkeit zum Beispiel?
00:26:11: Warum könnten wir auch darüber sprechen?
00:26:12: Aber die Frage ist so ein bisschen, aus welcher Historie ist dann Das Bildungssystem in Deutschland, überhaupt erst entstanden, mit welchen Machtdynamiken sind da eingeschrieben.
00:26:21: Und genau, ich finde es immer wieder spannend.
00:26:24: Also Schule ist so komplex, Schule ist auch immer auch ein Ort, an dem, das wird mir im Erzähl leider, oftmals einfach Männer in Schulleitungspositionen sind und die es dann solche Themen oftmals aus meiner Erfahrung immer sagen, das ist nicht so wichtig, wir haben ein wichtigeres zu tun.
00:26:41: Und dann will man mit solchen Leuten ins Gespräch kommen und dann die ganze Argumente anbringen, das ist unmöglich.
00:26:47: Wie viele Lehrer in mir schon erzählt haben, wie viele Wochen und Monate sie die Schulleitung bearbeiten mussten, um überhaupt Daumen hoch zu bekommen.
00:26:55: Und dann muss natürlich auch die Formulierung so gewählt sein, dass es nicht zu sehr irgendwie nach außen bringt, damit vielleicht Eltern nicht irgendwie auf die Pall, irgendwie auf die Barrikaden gehen.
00:27:03: Also ich finde, Spannungsfeld trifft da schon sehr krass, weil Schule ist oftmals auch ein Ort der Spannung geworden.
00:27:10: Es gibt Gewaltanschulen, es gibt Also unmöglich viele.
00:27:15: und gleichzeitig ist so, wir haben irgendeine Form von Investitionen geplant, aber bis das irgendwie bis dann die Gebäude neu saniert werden, bis wir dann an den Punkt überhaupt kommen, an dem Bildung neu gedacht wird.
00:27:26: Ich habe mal mit dem Bildungsministerium auch so ein Hintergrundgespräch geführt, auch wo es um die Frage ging, wie können wir Jungs mit Migrationsgeschichte besser verstehen?
00:27:34: Wie können wir uns da zu sensibilisieren?
00:27:35: Also da gibt es in der Verraten schon sehr, sehr, sehr viel Wissen und Austausch dazu.
00:27:40: Aber Dann sprechen wir über deutsche Bürokratie, dann reden wir über die Bildungspolitik, also bis das dann irgendwie einen Zugang findet.
00:27:46: Versus, ähm, genau.
00:27:48: Also ich weiß nicht, ob wir irgendwann US-amerikanische Feldes haben, wo dann so Elterninitiativen deutlich mehr Einfluss auch gewinnen, auch auf Gerückeler, aber gleichzeitig denke ich mir so, natürlich lass uns doch auch mal darüber sprechen, wie wir diese Beziehung aufgebaut sind.
00:28:00: Wie können wir da auch Schuler als ein Ort begreifen, an dem soziales Umfeld Eltern... mehr darin partizipieren und das wäre schön zu sehen.
00:28:09: Aber gleichzeitig, ich merke, es überfordert mich in dem Sinne, dass ich manchmal mit zu viel Erwartung dann auch irgendwie konfrontiert wäre, sagen bitte, bitte, bitte, ändern Sie diese Jungs, bitte.
00:28:20: Und ich so, Leute, das ist nicht meine Aufgabe.
00:28:23: Entspannung, wie du schon sagst.
00:28:25: Voll.
00:28:26: Und darin würde ja auch total die Chance liegen.
00:28:28: Ich würde sogar noch ergänzen, dass es, also wenn wir jetzt als eine Sache so oder als ein Beispiel nennen, dass sehr oft Männer auch in Schule, in Machtpositionen sind, ja, ist Surprise, ne?
00:28:39: Aber selbst wenn es nicht so ist, heißt es ja nicht, dass die patriarchalen Strukturen nicht wirken.
00:28:45: Also, Tulaterinnen können eigentlich nur in so eine Position kommen.
00:28:50: in einem so aufgebauten System, was ja nun mal auch ein Abklatsch der Gesellschaft ist, wenn sie sich auch bestimmten patriarchalen Werkzeugen bedienen, also der bestimmten Verhaltensweisen und so weiter.
00:29:02: Das ist sehr logisch, also das und Leistungsgesellschaft und Kapitalismus und dies, da ist ja Schule nicht von befreit.
00:29:08: Also da kann man ja noch andere Faktoren so hinzuführen, die das Ganze nicht unbedingt erleichtern.
00:29:14: Und dann hat man ja auf der anderen Seite wieder so diese Spannung in Anführungsstrichen, dass gleichzeitig der Schule auch ein Ort der Politisierung sein kann und auch oft ist, dass Schülerinnen heute natürlich all das vielleicht schwierige Problematik, bei dem sie begleitet werden müssen, du hast End-to-Tate und so angesprochen, dass das existiert, aber auf der anderen Seite existiert ja auch.
00:29:38: Eine Art von, ob man es jetzt Empowerment nennt oder Politisierung erstmal an sich, die ja auch aus einer feministischen Sicht oder Kreis, da haben Schülerinnen ja auch Zugriff drauf, den sie vielleicht, weiß ich nicht, vor zwanzig Jahren noch nicht so hatten, wenn sie nicht in der Schule damit konfrontiert wurden oder in ihre... Peer-Goop oder Swan zu Hause oder so.
00:30:01: Und da entsteht ja auch wieder irgendwie so auf der einen Seite so voll wird die Gefahr größer und der Einfluss größer und auf der anderen Seite ja auch die Chance und dass das vielleicht auch aufgreifen können, wenn man dann Strukturen dafür schaffen würde, dieser Themen und das bestärken und das gemeinsame überlegen.
00:30:22: Was bedeutet das denn, wenn euch diese Themen interessieren?
00:30:25: Also das ist was, was ich in Schule schon auch krass merke.
00:30:28: Das ist auf der einen Seite diese, dass ich Probleme sehe, ja, klar.
00:30:32: Also das ist, wie gesagt, so ein Mikrokosmos, das Makrokosmos.
00:30:35: Also sehe ich das auch in jedem Klassenraum.
00:30:38: Auf der anderen Seite sehe ich aber auch ganz klar, dass mehr als früher plötzlich Worte da sind und auf bestimmte Dinge auch reagiert wird.
00:30:48: Und das ist ja auch was, also womit ich mich auch viel gedanklich auseinandersetze, das nimmst du wahrscheinlich auch war, wo man wieder zu dieser Frage kommt, was machen.
00:30:57: wir damit oder was sollten wir vielleicht damit machen, weil es ja auch irgendwo klecht und ja auch eine Chance drin liegen könnte.
00:31:05: Definitiv, ich finde das total wichtig, dass du das gerade ansprichst, nämlich es gibt manchmal auch gerade aus so einer Logik von medialem Diskurs diese Vorstellung, da sind diese Kinder, da sind diese SchülerInnen und die sind total verwirrt, die sind entweder total radikalisiert oder was anderes.
00:31:22: und gleichzeitig ist meine Erfahrung es Es gibt ein Wissen, es gibt eine Sensibilisierung, selbst bei den Leuten, denen man vielleicht aus einer weiten Perspektive eine sexistische Einstellung unterstellt oder auch feststellt.
00:31:36: Und das jetzt auch nichts Neues, dass es da ist.
00:31:38: Selbst die haben Wissen.
00:31:39: Das heißt, ich finde es immer spannend und das glaube ich auch dieses Gefühl von, wenn man mal mit Schülern arbeitet.
00:31:45: will man ihn ja nicht ständig irgendwas unterstellen, weil dann wird man auch selber nicht entspannt genug, um überhaupt mit denen zu arbeiten, um auch so eine Offenheit für Meinungen und so.
00:31:54: Man ist ja dann irgendwann auch zu den Beutelsmacherkondens verpflichtet, auch mal anzuhören.
00:31:58: Das heißt, ich plädiere auch, oder nicht ich plädiere, aber meine Beobachtung ist, dass wir Schülerinnen auch mehr zutrauen können.
00:32:05: Sie wissen, das was du sagtest, sie lernen ja auch viel.
00:32:08: lernen auch deutlich viel, eignen sich, wissen an auch durch Social Media.
00:32:12: Und dann ist, glaube ich, genau der Moment zu sagen, jetzt habt ihr dieses Wissen, jetzt müssen wir als Demokratie, wir als demokratische Zivilgesellschaft, wir als Menschen, die daran glauben, dass wir Vielfalt irgendwie hochhalten nach diesen Begriffslogiken in Schulen zum Beispiel, da müssen wir reingehen und auch feministische Antworten darauf geben.
00:32:32: Auf diese Verunsicherung, die zum Beispiel Jungs erfahren, auf diese Orientierungslosigkeit, wie sie erfahren.
00:32:37: Wenn ich einer einer Dote erzählen darf, ich habe vor einigen Wochen auf einer Klassenfahrt mit einer Abiturklasse aus München einen Workshop gegeben, wo wir durch den Vordergrund, wo es auch ein schlechter Rollen ging, wo wir wirklich um so einen Austausch darstellen wollten.
00:32:51: Und dann waren in der ersten Reihe drei Jungs, die haben, die waren so in einem Hemd, die hatten so ein bisschen anzugmäßig Sachen an.
00:32:57: Und immer wenn ich über Endo Tate, Jordan Peterson, Maximilian Kra, etc.
00:33:02: gesprochen habe, waren die so ja grundsätzlich, kann ich das total gut verstehen.
00:33:05: So, um Feminismus ist Krebs.
00:33:08: Und Frauen müssen sich Männern unterwerfen.
00:33:11: Und die haben dann immer wieder sich zur Aufgabe gemacht, meine Sachen zu kontrollieren, was ich gesagt habe, plus auf ChatTIVIT, die mir dann irgendwie Antworten dazu zu geben und so tun, als ob sie da eine Ahnung hätten.
00:33:21: Und das war schon tatsächlich sehr einschüchtern für mich, weil ich gemerkt habe, da gibt es Leute, die sind insofern schon haben sich auf einen Radikalisierungsweg begeben, an dem sie gerade schwer zurückzuholen sind.
00:33:34: Aber dann war es, glaube ich, für mich eine Teilwichtige Erkenntnis, nämlich zu denken, da ist irgendein Wissen, die haben sich, auch wenn es aus einer sehr problematischen Perspektive ist, mit diesem Thema in einer anderen Weise auseinandergesetzt.
00:33:44: Aber da müssen wir dann vielleicht als Person dann auch einhaken zu sagen, jetzt lass uns doch einmal drüber sprechen.
00:33:50: Kannst du dir vorstellen, dass das bei den Leuten so ein Verletzter drüber kommt?
00:33:54: Und ich war im ersten Moment dachte mir so, ihr kleinen Leute, bitte, ich brauche es hier.
00:33:59: Aber hätte ich die am Anfang verloren, dann wäre der ganze Workshop weg.
00:34:03: Dann hätten die nur gestört.
00:34:05: und dann kamen die in der Pause zu mir und meinte so, danke, ich merke, wir sind auf jeden Fall nicht einer Meinung, aber danke dir, dass sie den trotzdem Raum geöffnet haben, weil die Jungs dann was gesagt haben, ist natürlich die Hälfte der Klasse aufgestattet und meinte, das geht nicht und das machen wir doch nicht und so was.
00:34:20: Und dann dachte ich mir, ist das das, was Schule sein soll, ihm diesen Raum zugeschalten, aber trotzdem eine Haltung zu haben.
00:34:25: Sondern das ist für dich nichts Neues, aber du merkst, das ist für mich so ein... pädagogisch erweckt gefühlt im Sinne von weil die Lehrern dachten so ich werde jetzt alles irgendwie eine Puls geben die Leute in eine Richtung schieben.
00:34:37: ich bin neunzig Minuten bei euch.
00:34:38: was erwartet ihr wenn ihr zehn jahren entscheidend gemacht habt?
00:34:41: so insofern ich bin dir dafür Schüler in wissen mehr als wir denken sie sind auch nicht Schachfiguren die ganze Zeit durch die Gegend geworfen werden die so funktioniert auch Haltung haben nicht so funktionieren auch Einstellungen im Prinzip nicht Auch was diese Radikalisierungsdebatten immer angeht, das braucht mehrere Monate, bis sich jemand so sehr stark antifeministisch radikalisiert hat.
00:35:04: Aber dann sprechen natürlich über die Frage von Medienkompetenzen, Wissensbeständen, Geschächer-Sensitler-Pädagogik auch, was das eigentlich bedeutet in den Rahmen.
00:35:12: Aber gleichzeitig auch da muss ich für mich immer wieder realisieren, da gibt es sehr viele engagierte Lehrerinnen und Verbände,
00:35:18: etc.,
00:35:18: genau diese Dinge auch auf dem Schirm haben.
00:35:21: Aber wir haben uns daran gewöhnt, Schule auch.
00:35:23: als Ergebnis von medialer Diskussion irgendwie wahrzunehmen, wie auch die Deutsche Bahn, obwohl es halt auch Leute gibt, die da so Dinge wissen machen, tun, Dinge auch zum Schirm haben.
00:35:32: Insofern, so, ich schüttere Ihnen wissen mehr, als wir denken und das ist aber auch genau, wie du sagst, unsere Chance.
00:35:39: Voll, und ich würde sogar sagen, das ist eine These, die habe ich hier auch schon öfter in den Raum gestellt, dass das, was du jetzt so beschrieben hast, als so ein pädagogischen Aha-Moment, so, das ist glaube ich etwas, dass man vielleicht auch wahrnehmen sollte, gesellschaftlich, also auch in Diskursen, also dass man kann das quasi auch die andere Seite der Medaille oder wie auch immer man das jetzt mit hervorragend beschreiben möchte.
00:36:04: Man kann es ja auch umdrehen und sagen... Wenn ich das erkenne in so einem pädagogischen Raum, warte Moment mal, um überhaupt miteinander im Gespräch zu bleiben und dann vielleicht doch was zu erreichen, muss ich auf eine bestimmte Art und Weise auch mich selber in den Blick nehmen, vielleicht meine Planung hier gerade in den Blick nehmen.
00:36:22: Pädagogisch agiere ich eben anders, als ich vielleicht auf einem Panel bei oder in der Hard Aber Fair wenn ich da sitzen würde.
00:36:33: Das finde ich schon auch spannend.
00:36:35: Wenn man überlegen würde, wie würde ich mit der Person jetzt eigentlich sprechen, wenn ich einen pädagogischen Auftrag hätte und diese Person keine Ahnung, kein forty-fünfjähriger Typ ist oder so.
00:36:48: Weißt du, was ich meine?
00:36:49: Also, sich dem mal kurz anzunehmen und zu sagen, würde ich dann genau so agieren und wäre es nicht klüger.
00:36:56: Wenn wir im Dialog beispielsweise bleiben wollen bei Themen, auch mal pädagogisch zu denken, so, ne?
00:37:03: Jetzt bin ich natürlich, also ich spreche aus meiner Perspektive, ich erkenne das sehr oft, wo ich so denken würde.
00:37:07: Ach, es wäre so gut, wenn da jetzt jemand mal sitzen würde, der so ein bisschen an einem Blick auf diese Diskussion hätte oder so.
00:37:13: Aber ich glaube, das ist schon, also das kann in beide Richtungen funktionieren und das ist schon spannend auch her.
00:37:18: Definitiv, definitiv, also du plädierst also für mehr Pellagogik in der... Ich glaube,
00:37:24: ich würde da nicht erfolgreich sein, aber...
00:37:27: Ja, aber ich finde es insofern, glaube ich, aus so einer Haltung heraus total wichtig und leise, da bin ich auf deine Meinung und... Ich finde es trotzdem wichtig, in den Momenten, wie du auch eben dargestellt hattest, in Momenten, wo es antifeministische Angriffe auf Schule als Ort gibt, indem es rechte Angriffe auf Schule als Ort gibt, verändert sich natürlich auch so ein bisschen die Position, aus der man oder die Notwendigkeit, mit der man als Lehrkraft vielleicht auch sprechen muss, um genau diesen antidemokratischen, antifeministisch spektrisch auch irgendwie zurückzuhalten.
00:38:01: Und das glaube ich... ändert natürlich auch so ein, genau, oder erschwert, glaube ich, diese Momente von, wir müssen trotzdem zuhören, von, das muss auch klare Meinung haben, aber grundsätzlich finde ich dieses, habe ich in diesem Moment erfahren, es geht, glaube ich, erdaubend, das ist ja meine Erfahrung auch in dem Gespräch mit Jungs oder auch die Erfahrung von das, was ja Jungarbeit im Prinzip auch macht, nämlich die Jungs erstmal so anzunehmen, wie sie sind und da gar keine Anforderungen, keine Folie drüber zu werfen, weil wir wissen, wenn ich dem kein Angebot gebe, gibt es Millionen Angebote, die sie trotzdem wahrnehmen.
00:38:35: Das heißt, Facebook-Lays in Angebot zu sagen, hey, das ist okay, wie du bist und auch nicht direkt zu erwarten, dass die dann sofort Sexismus verlernen und dekonstruiert haben, checken, was Antifeminismus ist, die werden Löhde-Sprüche machen, das tue ich auch, auch wenn ich mich damit auseinandergesetzt habe so.
00:38:50: Und das ist, glaube ich, das Wichtige, weil wir wissen auch aus Studien, es gibt ja so eine Dreiteilung, wir haben auf der einen Seite, das war vom Bundesvormänner eine Studie, Ein Drittel ungefähr der Männer haben progressive Haltung, was Geschlechterbeziehung angeht und Gleichstellungsfragen angeht.
00:39:08: Auf der anderen Seite haben wir einen Drittel, die sind komplett lost.
00:39:11: Die können wir im Prinzip auch nicht mehr erreichen.
00:39:13: Die sind fertig antiphymistisch und sexistisch eingestellt.
00:39:17: Aber in der Mitte gibt es auch einen Drittel, die jetzt mit beschissen Begrifflichkeiten und Diskursen nicht so viel anfangen können.
00:39:22: Aber sie haben trotzdem, die sind gesprächsbereit.
00:39:25: Und da muss, glaube ich, auch unsere Arbeit ansetzen.
00:39:28: Das heißt, auch da bin ich immer so, wir müssen ihnen zuhören, weil wir können es als Demokratie nicht leisten, mit diesen Jungs und Männern nicht mehr zu reden.
00:39:35: Weil wenn wir das nicht tun, dann werden das Leute, die antidemokratisch morgen eingestellt werden und dann könnten dann auch rechtsextreme von morgen werden.
00:39:43: Da geht es auch gar nicht darum, dass, ob das jetzt weiße oder auch nicht weiße Jungs sind.
00:39:47: Wir wissen auch, dass auch in Kontexten von muslimischen Kindern auch unterschiedliche, algorithmische algorithmische Erfahrungen passieren, nämlich es gibt diesen Begriff der Alt Waller, also nicht Alt Right, sondern Alt Waller, wo es im Prinzip auch in islamistischeren und auch sehr stark religiösen Kontexten, Verbindung zwischen Rechtsextremen und Islamisten gibt in der Diskussion darüber, wie Geschlechterrollen und Geschlechterbeziehungen aussehen sollen.
00:40:14: Also auch da müssen auch diese Jungs auch in ihrer Komplexität wahrnehmen, aber auch da mit genug.
00:40:22: Männlichkeitskritik wie nötig.
00:40:25: Und das ist, glaube ich, immer wieder die Schwierigkeit.
00:40:26: Aber genau, da kommen wir gleich dazu.
00:40:28: Weil ich hatte nämlich auch noch, ich komme jetzt gerade in so eine, ich merke im Prinzip wie unglaublich komplex Pädagogik eigentlich ist und gleichzeitig wie total wirksam sie für einen auch sein kann.
00:40:39: Ich erzähle Ihnen nichts Neues, ich sitze hier so ein kleinerer Erstrewerb.
00:40:42: Im Pädagogik-Seminal ist, aber ich finde es trotzdem spannend, weil ich natürlich außerhalb der Schule stattfinde.
00:40:46: Ich bin nicht Teil der Schule.
00:40:47: Genau, aber das wollte ich nur damit sagen.
00:40:49: Es ist wichtig, diese Räume zu gestalten, mit der Grußeläuten zu begegnen, weil sonst, und das wissen wir eben aus Studien, sie sehr schnell woanders sind und dann wird es schwer, sie da rauszuholen.
00:41:00: Ich würde auch sagen, das ist auch genau das, wofür ja so ein Denkraum dann auch da ist.
00:41:05: Man hat ja ganz oft gar keine Zeit, genau über diese Sachen so nachzudenken, weil man permanent irgendwie im Handeln ist, man bereitet einen Workshop vor, man macht dies, man das, ich mache Unterricht oder whatsoever.
00:41:16: Und genau deshalb ist es ja auch voll gut, zwischendurch mal innezuhalten und zu sagen was.
00:41:20: machen wir hier eigentlich und in welchen Bereichen, also wie hängt das alles zusammen und warum ist es eigentlich so komplex?
00:41:27: Und findet es gerade bei dem Thema sich, glaube ich, da könnten wir keine Sorgswellen mehr nicht machen, aber da könnte man wirklich Stunden um Stunden drüber sprechen, gerade auch, was beispielsweise auch Antifeminismus, ich habe da auch eine Folge zugemacht im Rahmen von so einer Ausstellung, die hier in Köln war, mit den zwei KuratorInnen.
00:41:45: Antifeminismus auch für ein verbindendes Element von unterschiedlichen Radikalisierungsformen auch sein kann und so.
00:41:51: Also ich meine, da bist du auch Expertin, weil du hast grad schon so ein bisschen angesprochen, dass es ja auch immer wieder in unterschiedlichen Ideologien Verknüpfungen gibt.
00:42:00: Und wenn wir anfangen, das zu dekonstruieren und jetzt zumindest uns auch an... zu schauen, dann kann das natürlich auch unsere pädagogischen Entscheidungen beeinflussen, weil wir merken, warte mal, es reicht eigentlich gar nicht aus, nur zu dieser Sache zu arbeiten und wir müssen Strategien entwickeln.
00:42:15: Und das darf auf der einen Seite nicht zu komplex sein, aber es darf eben auch nicht zu unterkomplex sein.
00:42:21: Und das ist ja immer auch eine didaktische Herausforderung und so weiter, dann diesen Themen zu arbeiten.
00:42:26: Die Zeit schreitet voran.
00:42:27: Das geht einfach sehr schnell.
00:42:30: Und ich bitte schon gerne auch nochmal auf dein Schreib.
00:42:33: zu sprechen kommen.
00:42:34: Wir haben ja am Anfang, also schon gesagt, dass du auch zwei Romane geschrieben hast und ich lese sehr gerne, ich bin eine deutsche Lehrerin, ich interessiere mich sehr viel Literatur und ich würde auch gerne darüber sprechen.
00:42:47: Vielleicht schlage ich die Brücke so, dass, wenn ich jetzt so mit dir spreche, würde ich eher denken, du kannst bestimmt voll gut so ein Sachbuch über diese Themen schreiben und beschäftigt sich auch wissenschaftlich damit und so, aber das ist ja genau das, was du nicht machst in diesem zweiten Bereich.
00:43:06: Deiner, ich nenne es jetzt mal Arbeit.
00:43:11: Der Prozess fühlt sich sehr stark nach.
00:43:15: Ja, vielleicht so ein bisschen, wie hängt es für dich zusammen oder gibt es da überhaupt irgendwie Zusammenhänge zwischen dem, wo wir gerade so drüber gesprochen haben und deinem Literarischen schreiben?
00:43:28: und du kannst natürlich auch sagen, nee, überhaupt nicht, das sind zwei verschiedene Schuhe und mich jetzt umlenken.
00:43:35: Ich finde das eine tolle Frage.
00:43:38: Also ich glaube, mein Schreiben ist immer auch in die Arbeit eingeschrieben, die ich tue und andersrum eben auch, weil ich glaube, ich würde gewisse Figuren nicht so zeichnen, wenn ich diese Prozesse nicht auch bei mir anders denke.
00:43:50: Gerade im zweiten Buch, wo ich mich insofern aus dem Fenster gedenne, bei einer Freundinenschaft zwischen zwei jungen Frauen zu beschreiben.
00:43:59: Das war schon ... für mich eine große Herausforderung.
00:44:03: Gleichzeitig beschreibe ich im Buch ja auch eine Art der negativen Selbstbefragung auch hinsichtlich der Beziehung zu meiner Mutter, die natürlich auch geprägt ist von Patrick Hagen-Gewaltdynamik.
00:44:14: Da geht es natürlich auch darum.
00:44:17: Gleichzeitig schreibe ich autofiktional, das heißt, es wird immer an meinem Leben entlang sein.
00:44:21: Das heißt, mein Schreiben ist... bin ich, um so, das heißt ich, das kann ich nicht auch weghalten, aber klar ist, es ist ja eine Sache, das literarisch irgendwie zu verdichten, da steht eine andere Form der Arbeit drin, aber ich habe mir zur Aufgabe gemacht, mein Leben auch aufzuschreiben, nicht im Sinne von Knausgart, dass ich jede Scheiße zuhause seitenschreibe, sondern wirklich mich diese Themen in mir selbst stattfinden.
00:44:50: arbeiten und ich dieses Stadtfinden, dieses Arbeiten auch mit dererisch verdichten möchte und auch Angebote schaffen möchte, weil jetzt könnte man denken, jetzt kommst du jetzt auf den Gedanken der Beziehung zu deiner Mutter zu reflektieren und sagen, ja, das ist halt der ehrliche Prozess.
00:45:07: Das heißt, natürlich geht es darum, aber ich finde es ganz spannend, weil wenn man sich so ein bisschen einen Schritt zurückgeht und fragt, habe ich mir irgendwann mal überlegt, zu schreiben.
00:45:16: Literatur irgendwie Geld zu verdienen, Bücher auf den Markt zu bringen.
00:45:20: Also es klingt ja alles schon total groß und sehr utopisch.
00:45:23: Ich bin in der Recherche für das Gespräch mit dem Bildungsministerium auf einen Begriff gestoßen aus einem Paper von der Uni Kassel.
00:45:30: Das heißt Migration, Bildungsaufstieg und Männlichkeit, wo es einen Begriff gibt, den ihr vielleicht auch kennt.
00:45:35: Der heißt Stereotype Threat.
00:45:37: Ich weiß nicht, was es ist.
00:45:38: Der geht es im Prinzip darum, dass es gibt negative Auswirkungen von ethnisch, kulturell oder sozial geprägten Stereotypen auf Bildungsprozesse bei jungen Männern.
00:45:46: Das heißt, ganz konkret, wenn dir ständig ganze Zeit in den Medien und auch von Lehrerinnen gesagt wird, dass du nichts schaffst, dann schaffst du es auch nicht.
00:45:54: Dann stellst du dir selber auch vor, das wird nicht.
00:45:57: Und so bin ich auch aufgewachsen.
00:45:58: Ich erinnere mich an eine Situation, das war auch in der Grundschule.
00:46:01: Wir hatten einen Diktat geschrieben, ich hatte keinen Fehler.
00:46:04: Und meine andere Klassenkameraden Julia, die war sowieso super, die hatte auch keinen Fehler.
00:46:10: Und dann hatte die Lehrerin alle vor die Klasse gebeten, um die Tests abzuholen.
00:46:15: Und dann meinte sie, du hast null Fehler gemacht, ich so, was?
00:46:17: Ich, das kann ich sagen, ich bin Türke, das geht nicht.
00:46:20: Und das ist mir dann quasi groß geworden, dass es dafür mit Griff gibt.
00:46:23: Und auch mit dieser Art und Weise, und da gibt es ja zum Beispiel auch Debatten darum, welchen Einfluss auch die Losarer hat sich in Deutschland schafft, sich abgespielt hat.
00:46:30: In der Art und Weise wie über Intellekt, Leistungsbereitschaft oder auch... rassistischer Biologisierung diesen Einfluss darauf gehabt hat, wie dann auf einmal auch über diese Schülerinnen gesprochen wird, über diese Menschen gesprochen würde und dass das natürlich diese diskursive und mediale Auseinandersetzung und auch Anlassmachung, Fremdmachung und Problematisierung verstärkt hat.
00:46:50: Und das ist das Spannende.
00:46:52: In diesen Studien wird da ganz explizit gesagt diese Jungs und auch diese Schülerinnen, die wissen, um diese Debatten.
00:46:58: Und das hat natürlich da einen Einfluss auf ihre Bildungsasperation.
00:47:02: Das finde ich spannend.
00:47:04: Ich war auf einer kooperativen Gesamtschule.
00:47:06: Aller unter einem Dach, aber trotzdem Chemie, Real- und Hauptschule.
00:47:10: Es gibt eben in diesen Studien sagten so, es gab viele Leute, die auf Chemies waren, also Jungs mit Migrationsgeschichte, deren Leistungen aber abgefallen sind.
00:47:19: Einfach weil sie gemerkt haben, ihnen wird so Gerit, die gehören hier nicht hin.
00:47:22: Also auch kulturell und klasse.
00:47:25: Aber als sie dann zurück in die Hauptschule ging, weil es ihrem Umfeld entsprach, wurden sie einfach mal deutlich besser.
00:47:31: Sie hatten deutlich mehr Lust auf Schule, etc.
00:47:33: Das nur vorneweg.
00:47:34: Es hat natürlich einen Einfluss darauf, wie auch in der Schule im Umgang wird.
00:47:37: Das heißt, hätte mein Vater, wäre mein Vater nicht mein Lehrer gewesen und Lehrer an meiner Schule gewesen, hätte wahrscheinlich auch nicht so viel von mir gedacht.
00:47:42: Also, da gab es einen Glücks.
00:47:44: Das heißt, das Schreiben ist natürlich auch ein Ergebnis davon.
00:47:47: Also, ich bin ein Ergebnis von Schule, weil mein Vater in der Schule Geld verdient hat und diese Haltung auch bei uns hineingetragen hat.
00:47:55: Das heißt, ich bin immer so ein sehr intellektualisierter, also aus vaterlicher Perspektive intellektualisierter Kontext, aufgewachsen, wie viel gelesen wurde.
00:48:03: Und aber um so Fragen von Geschlechterrechtigkeit, wenn wir es wissen, das hat bei uns jetzt absolut keine Rolle gespielt.
00:48:08: Also Literatur ist für mich immer noch so ein sehr utopischer Moment.
00:48:12: Ich merke immer wieder, wenn ich da mit Leuten enthänge, wo ich denke, ich habe ihre Bücher gelesen, aber sitze ich mit denen an einem Abendessen-Tisch.
00:48:18: Das ist für mich immer noch nicht glaubhaft, das, was ich tue.
00:48:22: Das sage ich nicht aus so, ich habe gar nichts erreicht, aber im Gegenteil, aber es fühlt sich immer noch so an und ich versuche immer noch in mir herauszufinden und abzuarbeiten, warum das so ist und warum das immer wieder dann auch hoch kommt.
00:48:35: Ein bisschen ist mir das bei der Lektüre, glaube ich, auch jetzt, wo du auch drüber sprichst, oder wird mir das vielleicht auch jetzt noch bewusster.
00:48:43: Also das Buch ist ja, da kannst du vielleicht auch nochmal kurz ein bisschen mehr zu sagen, aber es ist ja in so zwei Stränge aufgeteilt.
00:48:49: Du hast gerade schon gesagt, der eine beschreibt eigentlich eine Freundinenschaft so und da hast du ja... wahrscheinlich auch im Schreiben eher so eine Außenperspektive drauf, auch wenn es natürlich irgendwie verwoben ist.
00:49:04: Der andere Teil beschreibt deine Auseinandersetzung mit deiner sterbenden Mutter und der Eurer Beziehung.
00:49:11: Dieser Teil ist sehr viel suchender und der ist auch in Teilen sprachlos im Schreiben.
00:49:19: also es geht auch um Sprachlosigkeit auch innerhalb der Familie auch aufgrund oder vor der Folie dieser.
00:49:27: Situationen, die ja auch sprachlos macht mit Sicherheit in Stellen.
00:49:32: Und der andere Teil ist für mich auch sehr viel erzählender.
00:49:35: Also jetzt in so einem ja Lisa in Verständnis, das erzählt natürlich alles.
00:49:39: Aber so, das ist so ein bisschen so, okay, das liegt weiter in der Vergangenheit.
00:49:43: Da gucken wir mit ein bisschen mehr Abstand drauf, obwohl die Verbindungen natürlich klar werden und die sich auch so ein bisschen gegenseitig dann erklären, die Teile.
00:49:52: Aber ja, das finde ich sehr spannend, dass man das, was du gerade beschrieben hast, vielleicht auch im Text wiederfindet, so das Suchende.
00:50:01: Danke, dass du das zusammenfasst.
00:50:04: Ich bin noch nicht so weit in dem Sprechen über das Buch, dass ich so coole, kacke Gesetze schon hätte.
00:50:09: Aber ich finde es aber total besonders, weil ich dann auch schon merke dieses Suchen.
00:50:15: um auf einen Bogen zu spannen.
00:50:18: zu deiner ersten Frage, was zu tun hat.
00:50:20: Das Schreiben ist für mich immer ein Suchen.
00:50:22: Und das ist ein Suche nach patriarchalen Dynamiken in mir selbst, aber es ist auch ein Suchen nach Identität und Verordnung.
00:50:30: Und natürlich auch Familienstrukturen sich verändern jetzt in dem spezifischen Kontext im Buch.
00:50:35: Aber auch da, dieses Suchen weiß ich, eine terroristische Entscheidung, sie war das Ergebnis meiner eigenen Lebensrealität.
00:50:42: Das finde ich dann immer wichtig, das zu sagen, weil ich hatte, genau.
00:50:45: Das bin ich in dem Moment und ich kann das nicht davon loslösen.
00:50:49: Aber ja, die Suche war mir dann tatsächlich sofern wichtig, weil es natürlich auch einen gewissen Schmerz hatte.
00:50:56: Ich habe darin sehr viel Trauer auch gesehen in dieser Abarbeitung, weil ich gewissermaßen auch schon eigene Schuldgefühle meiner Mutter gegenüber aufarbeite.
00:51:04: Und das ist nicht die schönste.
00:51:08: Schönste Sache, die man tut, aber sie ist insofern, weil sie vielleicht auch schmerzvoll ist, weil sie auch gewisse Dinge in der Beziehung auch auf den Tisch legt, aber auch heilend, weil ich, das ist für mir sonst schwer gefallen, überhaupt dieses Buch zu schreiben, wenn ich dich auch gesagt hätte, da gibt es etwas, wofür ich mich, wenn ich ehrlich bin, entschuldigen muss.
00:51:29: Und das ist dann vielleicht auch diese sogenannte Existenz-Zelle-Dringlichkeit.
00:51:32: Das ist ein Begriff von Daniela Droscher, eine gute Freundin.
00:51:36: Genau, die meint, es braucht immer eine Existenz-Zelle-Dringlichkeit.
00:51:39: Und die war auf jeden Fall gegeben.
00:51:41: Und diese Dringlichkeit ist dann nicht nur eine, ich beschreibe die Beziehung zu meiner Mutter, sondern bei mir ist ja auch immer eine Frage nach, was sind dafür Dynamiken, was macht Verhältnisse für eine Stadt?
00:51:51: Und wie muss ich mich auch als Mann in dieser Beziehung hinterfragen?
00:51:58: Glaubst du, dass der Teil der Freundinenschaft oder die Entscheidung auch darüber zu schreiben, dass dann auch ergänzt oder so ein bisschen ausbalanciert?
00:52:09: Also das bekommt jetzt dadurch auch sehr viel Raum.
00:52:11: Also das finde ich auch spannend.
00:52:12: Du hättest ja auch die Geschichte anders erzählen können.
00:52:15: Also du hättest ja nicht über die Freundinenschaft schreiben müssen.
00:52:20: Das ist eine gute Frage.
00:52:21: Ich glaube jetzt, wo du so mir spiegelt, ja, weil... Für mich war die Entscheidung auch, nicht nur meine Mutter im Todeskampf zu erzählen, was ja auch schon eine Form der komisch wäre, dann darüber nachzudenken, während sie stirbt, was ja auch steil seine Legitimität hätte, weil es ist eine dringliche Situation.
00:52:38: Aber diese Entscheidung, auch diese natürlich auch deutlich viel zutalisiertere Vergangenheitsstrange zu erzählen, war auch zu sagen, da geht es sich nur nur, meine Mutter ist nicht nur der Tod, meine Mutter ist auch das Leben und der Traum.
00:52:51: etwas aus sich zu machen.
00:52:53: Natürlich habe ich versucht mich durch die Einarbeitung in türkischer Geschichte, in ihrer Vergangenheit, mich ihr auch zu nähern und in dieser Annäherung auch eine Form der vielleicht auch zu spät stattfindenden Auseinandersetzungen und auch Begegnungen mit meiner Mutter zu schaffen.
00:53:11: Es ist sehr auf jeden Fall gelungen aus meiner Perspektive.
00:53:15: Ich habe viel beim Lesen darüber nachgedacht, wie diese beiden Teile Zusammenhängen, während man ja manchmal ganz ehrlich auch, also ich habe auch gedacht, auch gut kommt, dass jetzt nochmal dieser Teil kommt.
00:53:28: Also das ist zwischendurch wechselt.
00:53:30: Das ist auch für die LeserInnen vielleicht ein bisschen entlastend in bestimmten Momenten.
00:53:36: Ich finde es total spannend.
00:53:37: Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber ich interpretiere jetzt mal aus unserem Gespräch heraus.
00:53:43: Bestimmt auch ähnlich.
00:53:45: Welche Rolle so Literatur dann auch spielen kann bei diesen Themen?
00:53:49: Und wieso es auch wichtig ist, dass es so verschiedene Wege gibt, sich Themen auseinanderzusetzen?
00:53:56: Meine Traumvorstellung ist immer so ein bisschen, irgendwann vielleicht so ein Sammelband zu schreiben, nicht zu schreiben, herauszugeben eher, wo sich mit Themen, also ich könnte jetzt mal sagen, wir nehmen das Thema Antifeminismus so aus verschiedenen Perspektiven, aber auch... in verschiedenen Formen auseinandergesetzt wird.
00:54:17: Das gibt es leider sehr selten und ich kann auch verstehen, dass es auf dem Buchmarkt wahrscheinlich nicht gut funktioniert und so.
00:54:22: Aber für mich wird es so ein bisschen wie so eine Traumvorstellung, wenn es so ein Buch gäbe, wo es sowohl Essays und wissenschaftliche irgendwie Studienzusammenfassung zum Thema gibt, aber vielleicht auch Lyrik und vielleicht auch ein literarischen Text und die irgendwie zusammenhängen und das den Leser in selber auch überlassen wird, diese Zusammenhänge rauszufiltern, aber man irgendwie unterschiedliche Zugänge dadurch bekommt und das schwiegelt ja ein bisschen letztlich deine Arbeit wieder.
00:54:53: Also zumindest diesen Gedanken, dass es sehr unterschiedliche Wege gibt, sich damit auseinanderzusetzen.
00:55:00: Total, total.
00:55:02: Ich sag mal so, ich habe für mich immer versucht, nicht zu verkomplizieren, was Literatur für mich bedeutet, weil es ich dann oftmals nicht auch in der Auseinandersetzung und dem Schreiben aus meiner eigenen Perspektive irgendwie absetze und auf dem Podeststelle und dann über irgendwas zu schreiben, sondern ich glaube, wenn es eine Sache gibt, die ich so über meine Eltern auch mitbekomme, von beiden war es immer so sehr, also keine Angst vor einer Anfangszeit, Niesigschölichkeit zu haben oder auch mit dem Herzen zu schreiben und auch das aufzuschreiben, wie ich es... wie ich auch vielleicht spreche, weil es einen Zugang schafft.
00:55:37: Und gerade beim ersten Buch im Baum, Alexander Birnbaum, da hatte ich einen ganz spezifischen diskussiven Drang.
00:55:42: Das war dann natürlich eine terroristische Auseinandersetzung, aber es war vor allem auch ein Angebot an viele, die sich eben dann vielleicht über andere Wege nicht hätten angesprochen, Gefühlen, aber die Rückmeldung, die ich zubekommen habe, auch von vielen Jungs und Männern, die war überwältigend im Sinne von gut, dass ich mich dann gesehen habe und ich habe mir Fragen gestellt.
00:56:00: Und das ist dann, glaube ich, auch das, um die Brücke zu schlagen, auch zur Pellagogischen Haltung.
00:56:04: sollen die da rausgehen und sich zertifiziert Feministen sind?
00:56:06: Oder sollen sie ein, zwei Fragen mitnehmen, die sie für sich selber nachhaltig beantworten?
00:56:10: Das ist, glaube ich, das, was hier das heißt.
00:56:13: Literatur ist natürlich auch immer Mittel zum Zweck, aber es für mich natürlich auch als kleine verträumte Person auch immer schon ein Zweck genug, weil ich einfach schreibe und vielleicht manchmal auch keine anderen Worte finde, außer die auf dem Papier.
00:56:27: Und das hilft mir.
00:56:30: Ich mag diesen therapeutischen Blicklauf nicht, aber Wenn die eigene Mutter im Sterben liegt, dann ist Schreiben ein Halt.
00:56:37: Und wenn ein Halt, was ein Halt ist, ist eine Routine.
00:56:40: Und was eine Routine ist, das hat für mich immer was Terepeutisches.
00:56:43: Insofern, genau.
00:56:44: Aber beim ersten Mal war es mehr diskursiv.
00:56:46: Ich habe auch, glaube ich, fast gar keine literarische Rezension bekommen.
00:56:49: Sondern es war viele, viele Interviews.
00:56:51: Und es war viel um die Handströmendlichkeit.
00:56:54: Aber es war genau da, wo ich reingehen wollte.
00:56:55: Ich wollte ja genau in diese Diskurse reingehen.
00:56:58: Und Tod ist jetzt auch kein Thema, mit dem sich viele Leute gerne irgendwie beschäftigen, oder dass sie gerne lesen.
00:57:03: Aber das Buch erzählt, wie gesagt, Tod ist nur so ein bisschen der Rahmen.
00:57:07: Aber das, was Eigenstadt findet, ist eben viel mehr.
00:57:10: Und so dann würde ich mich freuen.
00:57:11: Und deshalb freue ich mich auch, wenn Leute mein Buch lesen haben und mir dann sagen, wie sie es gelesen haben.
00:57:17: Finde ich absolut krass, krass spannend und nehme total auch viel mit.
00:57:22: Insofern danke, dass du es gelesen hast.
00:57:25: Das geht jetzt schon so ein bisschen.
00:57:26: Ich könnte wirklich noch sehr lange weiterreden, aber ich will natürlich auch die Hörerinnen nicht überfordern und ihnen auch noch Raum geben ist, selber zu lesen.
00:57:36: Damit deute ich so eine Hausaufgabe von meiner Seite an, obwohl ich eigentlich gar keine Stellen darf.
00:57:41: Aber ich glaube, es ist klar, dass ich diese empfehlen würde.
00:57:44: Du darfst aber gerne so gegen Ende des Gesprächs überlegen, was du vielleicht Hörerinnen mit auf dem Weg geben wollen würdest als eine Art Hausaufgabe.
00:57:56: Und auch mir natürlich.
00:57:58: Ich höre dir jetzt gerade auch zu.
00:58:01: Ja, wie du schon reißt, Hausaufgabe.
00:58:04: Man bringt es dann in so eine Machtposition, die ich schwierig finde.
00:58:08: Aber ich würde, ich glaube als ein Sympulz, ich würde es als Sympulz vielleicht mitgehen wollen.
00:58:13: Das, was du ja auch schon sagtest und wie wir, glaube ich, beide einen gemeinsamen Blick drauf haben, ist es, glaube ich, wichtig, dass wir uns vergegenwärtigen, dass oder beng ich davon, wie problematisch, strukturell Gegebenheiten sind.
00:58:25: Wir leben im Kapitalismus.
00:58:26: Wir leben in Rassismus.
00:58:28: Aber dass man nicht unterschätzen darf, wie wichtig es ist, manchmal Leuten eher zuzuhören.
00:58:33: Das man nicht vor allem auch in der Beziehung zwischen Jungs.
00:58:37: Ich plädiere an alle Männer und Jungs, die diesen Podcast hören, unterschätzt nicht, wie stark und wichtig es sein kann, einmal mal mehr nachzufragen, wie es geht.
00:58:47: Und da auch mal sich anzunehmen, auch diese Probleme und diesen Rissen, die sie vielleicht auch da sind.
00:58:52: Weil das könnten die Momente sein, wo Leute sagen, das hat was zu was mit mir ausgelöst.
00:58:56: Das ist vielleicht hätte auch schlechter gehen können, aber dadurch, dass du einmal da warst, ist was Besseres passiert.
00:59:02: Das heißt, ich prediere immer mehr für Zärtlichkeit.
00:59:04: Ich prediere für gegenseitiges Zuhören und ich prediere dafür, dass wir uns gegenseitig natürlich mehr einfach zuhören, um zu verstehen, wo die Probleme liegen.
00:59:13: Insofern, genau, lass uns mehr Pädagogik in unserem Alter ohne Haltung bewahren und nicht aufhören, auch vor allem uns gegen Diskriminierung einzusetzen und das im Spezifischen auch bei Jungs, bei Gewalt gegen Frauen und Femizide.
00:59:30: Vielen, vielen Dank.
00:59:33: Ich applaudiere mal leise.
00:59:36: Ich glaube, ich gehe hier raus und decke auch noch ein bisschen über Verhältnisse, Pädagogik, Literatur, Spannungsfelder.
00:59:45: Ich danke dir sehr für deine Zeit, dass du dir die an einem Samstag genommen hast.
00:59:50: Ich danke dir sehr für die Bücher und für deine Arbeit und freue mich auf das, was noch so kommt und erfolge und beobachte natürlich ganz fleißig.
00:59:59: Dankeschön.
01:00:00: Danke auch dir für deine Arbeit.
01:00:01: Und an alle anderen vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.
01:00:37: Lasst uns, ist ein Bildungsmaterial, das sexuelle, romantische und geschlechtliche Vielfalt empathisch und alltagsnah behandelt.
01:00:54: Ob in der Schule, im Jugendzentrum oder in der Schulsozialarbeit.
01:00:58: Das Bildungsmaterial ist in allen Lernorten anwendbar.
01:01:02: Dabei arbeiten wir mit einem weiten Verstecknis von Inklusion.
01:01:05: Abhin sich die Sprache hören, Sozialverhalten oder auch kognitive Fähigkeiten.
01:01:10: Und mal ehrlich, ist nicht jede Lerngruppe in sich vielfältig.
01:01:13: Deshalb gibt es für pädagogische Fachkräfte übersichtliches und anwendungsorientiertes Begleitmaterial mit konkreten Tipps, auch für den Umgang mit Destinierung während der Anwendung.
01:01:23: Und wer dabei noch unterstützen möchte, wir bieten auch Materialschulungen und thematische Fortbildungen an.
01:01:28: Unser Ziel ist Handlungssicherheit
01:01:31: im Umgang
01:01:31: mit Vielfaltsthemen und zwar jeden Tag.
01:01:34: Ihr interessiert euch für unser Bildungsmaterial, da tört man in unserem Onlineshow vorbei.
01:01:38: Den Link dazu findet ihr in den Show Notes dieser Folge.
01:01:41: Wenn ihr mehr über das Bildungsinstitut oder zu unserem aktuellen Fortbildungskatalog erfahren wollt, kommt auf unsere Website.
01:01:48: Dort gibt es jede Menge Informationen dazu.
01:01:51: www.bildungsinstitut- inklusive-vierfall.de.
01:01:57: Da findet ihr auch ein Blog mit fachlichen und pädagogischen Facts und jede Menge Theorie.
01:02:05: Im nächsten Bildungsmaterial wollen wir das Thema Behindertenfeindlichkeit bzw.
01:02:09: Abelismus in den Fokus nehmen.
01:02:11: Ob sichtbare oder nicht sichtbare Behinderungen, Neurodivergents oder der Diskurs um sogenannte Normkörper.
01:02:18: Das Thema geht uns alle an, denn Menschen sind nicht behindert, sondern werden durch Barrieren an der gesellschaftlichen Teilhabe gehindert.
01:02:26: Im September ist deshalb unser Crowdfunding.
01:02:29: Mit eurer Hilfe wollen wir das Thema handlungsdichergestaltet an alle leeren Orte bringen.
01:02:34: Schaut deshalb sehr gerne auf unsere Kampagnen-Seite über Startnext vorbei.
01:02:38: Der Link dazu findet in den Shownotes die Refolge.
01:02:42: Lasst uns, weil echte Vielfaltbildungen, Diskriminierungs-Sensibilität und Inklusion zusammendennt.